Die Bösenbrunner Spalte | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Bösenbrunner Spalte läuft in mehreren Trümern von Untertriebel, über das Elsterknie bei Weischlitz, über den Deichselberg bis hin nach Thossen. Bei Thossen bauten die Heinrich-Moritz-Fundgrube und Die Hedwig-Fundgrube auf Eisenerze, wobei hier neben Limonit, hauptsächlich Ankerit gefördert wurde. Große Pingenzüge sind heute noch an der Deichselberg - Fundgrube" erkennbar. Sie förderte neben Eisenerz, auch Kupfer. Und so kann man heute noch auf den Halden Kupferkies und Malachit, sowie reichlich spätigen Baryt finden. Folgt man der Bösenbrunner Spalte weiter in südöstliche Richtung erreicht man die Joseph - Fundgrube bei Pirk, von der auch heute noch eine Resthalde, sowie das verschlossene Mundloch zu sehen ist. Diese Zeche wurde berühmt wegen ihrer Kobalt- und Nickelerze. Nachdem die Grube, als Eisenbergwerk angelegt war traf man im abzubauenden Ankerit und Siderit auf große Anreicherungen der BiCoNi - Formation. An Mineralien wurden damals angetroffen: Speiskobalt, Safflorit, Chloanthit, Rammelsbergit, Gersdorffit, Bleiglanz, ged. Wismut, ged. Silber ( Haarsilber auf Chloanthit ), sowie reichlich Annabergit. Weiter folgen der Friedrich-Wilhelm-Stolln, dessen fein gesetzter Stolleneingang heute noch zu sehen ist. Hier wurden nur geringmächtige Ankerit - Sideritgänge ( 20Zentimeter ) abgebaut. Sammler bargen hieraus noch vor einigen Jahren schöne Sideritkristalle. Zwischen Pirk und Bösenbrunn beginnt sich der Gangzug gewaltig zu entwickeln. Auf einer streichenden Erstreckung von 1,5 Kilometer bauten zahlreiche Gruben, von denen man auch heute noch Halden und Pingen beobachten kann. Die Nördlichste ist die Michaelis - Fundgrube" mitten im Triebelbachtal, die südlichste die Brüder Einigkeit" bei Bösenbrunn. Dazwischen liegen unter anderen die GrüneTanne", Sächsisch Glück", Härtels Zug" . Die Hauptvererzung befand sich an der Grünen Tanne mit Gangbreiten bis 6 Meter Mächtigkeit. Abgebaut wurden auf den Gruben Eisenerze in Form von Limonit und Siderit, Kupfererze in Form von Kupferkies, Ziegelerz ( Verwachsung Limonit mit Kupfererzen ), sekundäre Kupfererze wie Malachit, Chrysokoll, Azurit. Auf der Michaelis - Fundgrube" förderte man zeitweise auch Nickelerze: Ullmannit und Gersdorffit. Auf der Grünen Tanne" und der Brüder Einigkeit" wurde später noch Fluorit untertägig durch die Flußspatgrube Patriot abgebaut. Auf den zahlreichen Halden in diesem Gebiet sind auch heute noch Funde möglich. Neben den genannten Mineralien tauchen in alter Literatur noch Folgende auf: Bleiglanz, Zinkblende, Baryt, Cuprit, ged. Kupfer auf Opaljaspis. Ebenso wie die Schönbrunner Spalte verquarzt nun auch die Bösenbrunner Spalte in südöstliche Richtung und splittert auf. Ein letztes kleines Erzmittel führt sie am Steinpöhl bei Haselrain. Hier wurden geringmächtige Eisenerze gefunden. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Übersicht über die vogtländischen Spaltensysteme | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die wichtigsten Gruben im Altbergballgebiet südwestlich von Oelsnitz mit ihren geförderten Erzen Dick hervorgehoben die Gruben mit der größten Bedeutung für dieses Erzrevier | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nr.l Catharina - Eisen Nr.2 Anna Fundgrube - Eisen Nr.3 Gottheit Schaller - Eisen Nr.4 Frisch Glück - Eisen Nr.5 Seifarts Lehen- Eisen Nr.6 Heilige Dreifaltigkeit - Kupfer, Eisen, Fluorit Nr.7 Ludwig Vereinigt Feld (Kunst) - Kupfer, Eisen Fluorit Nr.8 Vereinigte Flußspatwerke - Fluorit Die Fluoritlagerstätten der Gruben 6,7 und 8 wurden später durch die Schönbrunner Flußspatgrube Patriot" abgebaut (Schließung 1991) Nr.9 Ludwig Fundgrube - Eisen (Magnetit), Kupfer Während der Magneteisenstein aus dem Tagebau der Ludwig - Fundgrube" stammt, wurden die Kupfererze aus der vorbei streichenden Schönbrunner Spalte gewonnen. Dazu wurde ein kleiner Stollen vom Tagebau aus aufgefahren Nr.10 St. Burkhardt Fundgrube - Zinn Nr.11 St. Johannes Fundgrube - Zinn Nr.12 Hoff auf Gott (an der Fuchsmühle in Bösenbrunn) - Zinn, Kupfer Nr.13 Schöner Pöhl - Eisen, Kupfer Nr.14 St. Johannes Fundgrube am Fuchspöhl - Zinn, Kupfer Nr.15 Neue Hoffnung - Eisen Nr.16 Brüder Einigkeit - Eisen, Kupfer, Fluorit Nr.17 Sächsisch Glück - Eisen Nr.18 Antonie - Eisen, Kupfer Nr.19 Gesellschafter Gangzug - Eisen, Kupfer Nr.20 Grüne Tanne - Kupfer, Eisen, Fluorit Die Fluoritlagerstätten der Gruben 16 und 20 wurden später durch die Schönbrunner Flußspatgrube Patriot" abgebaut. Dazu wurde von Schönbrunn aus eine Feldstrecke auf der -173 Meter Sohle nach Bösenbrunn (Brüder Einigkeit), sowie weiter nach Kulm (Grüne Tanne) aufgefahren. Nr.21 Junge Grüne Tanne - Kupfer, Eisen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nr.22 Kleine Grüne Tanne - Kupfer, Eisen Nr.23 St. Michaelis Fundgrube - Eisen, Nickel Nr.24 Friedrich Wilhelm Fundgrube - Eisen Nr.25 Preußisch Glück - Eisen Nr.26 Glück mit Freuden - Eisen Nr.27 Bleiglanzzeche Flor - Blei Nr.28 Joseph Fundgrube - Eisen, Kobalt, Nickel Nr.29 Goldener Löwe - Eisen Nr.30 Jakob am Deichselberg - Eisen, Kupfer Nr.31 Deichselberg Fundgrube - Kupfer, Eisen Nr.32 Eisenzechen Rodersdorf-Eisen Nr.33 Grube Hedwig - Eisen (Ankerit) Nr.34 Heinrich Moritz Fundgrube - Eisen (Ankerit) Nr.35 Eisenbergbau bei Tobertitz - Eisen Nr.36 Grube Albert - Eisen Nr.37 Ernst Friedrich - Eisen, Kupfer Nr.38 Friedrich Fundgrube - Kupfer, Eisen Nr.39 Simon Petrus am Eichelberg - Eisen Nr.40 Engel Gabriel am Eichelberg - Eisen Nr.41 Zwei Brüder Fundgrube am Eichelberg - Eisen Nr.42 Zu unseren lieben Frauen auf der Platte bei Krebes - Kupfer Nr.43 Treue Freundschaft - Eisen Nr.44 Hertha - Kupfer, Eisen, Fluorit Nr.45 unbenannte Kupfergrube am Ebersberg - Kupfer Nr.46 Lothar - Kupfer, Eisen, Fluorit Nr.47 Eisenbergbau Sachsgrün - Eisen, Mangan Nr.48 mehrere unbenannte Gruben in der Umgebung von Eichigt - Mangan, Eisen Von den meisten der hier aufgeführten Gruben kann man heute noch sehr gut kleine Resthalden und Pingenzüge erkennen. Mit etwas Glück und Ausdauer sind immer noch gute Fundmöglichkeiten vor allem für die abgebauten Erze gegeben. Fundmöglichkeiten für schöne Siderite und Goethite bieten sich besonders noch im Geilsdorfer Revier. Schöne sekundäre Kupfermineralien, wie Malachit oder Chrysokoll findet man noch in Krebes oder auf den Pingenzügen der Grünen Tanne. Schöne Quarzstufen werden immer wieder in den noch anstehenden Salbändern der Fingen angetroffen, wie ein guter Fund aus diesen Frühjahr beweißt. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||