Der Diabasbruch von Dröda
Eine Fundstelle, die bis zum heutigen Zeitpunkt ihre Aktualität nicht verloren hat, ist der ehemalige Diabasbruch bei Dröda, nahe Pirk.
Bis 1990 war der Bruch nur wenigen Sammlern bekannt, was sicherlich auch mit der Nähe zum Grenzgebiet in Verbindung stand. Ich befuhr den Bruch erstmalig 1989 mit meinem Falkensteiner Sammlerkollegen Hans Weber. Damals standen am fündigen, nur etwa vier Meter hohen, Weststoß reichlich Epidotklüfte an. In einem ganztägigen Arbeitseinsatz konnten wir genügend sehr gutes Material bergen. Interessant waren dabei die NW - SO streichenden Klüfte. In diesen Kluftflächen befanden sich die flachen - bis 2cm tiefen, aber durchaus 15cm langen Drusen. Darin dann wunderschön freistehende langstänglige Epidotkristalle mit Endfläche. Die Drödaer Epidote erinnern in Glanz und Farbe, aber nicht in Größe, durchaus an alpine Vorkommen. In den Drusen zeigt sich dann oft eine interessante Paragenese weiterer Mineralien, wie schneeweißer Adular, Nadelquarz und bis 3 Millimeter große oft völlig transparente Granate der Varietät Andradit, alles bestens auskristallisier
t.
Seltener findet man Eisenglanzrosetten, Pyritwürfel, Kupferkies und Calcit.
Nach Veröffentlichung der Fundstelle in Büchern und im Lapisheft (1/93) herrschte dann reger Besuch im kleinen, verwachsenen Steinbruch. Die fündige Westwand wurde, so weit wie es Hammer und Meißel im zähen Gestein zuließen, abgetragen.
Aber auch im nördlichen, höchsten Stoß befinden sich die begehrten Klüfte. Doch ist hier bedingt durch ihr Streichen, schwer ein Abbau möglich. Mitte der 90-er Jahre gelang uns an dieser Stelle jedoch ein Fund von Kluftstücken, besetzt mit kleinen Quarzen und Epidotkristallen mit dazwischen stehenden feinfasrigen Büscheln von Aktinolithasbest - in dieser Form als Amianth bezeichnet.
2003 entdeckte dann der Drödaer Sammler Frank Furkel in dem schon von unzähligen Sammlern besuchten kleinen Steinbruch wieder eine Neuigkeit. Vom östlichen Stoß streicht ein Limonitgang in den nördlichen Stoß hinein und fällt steil nach hinten ins Gebirge ein. Auch dieser Mineralgang streicht, wie fast alle in diesem Gebiet verlaufenden Spalten in NW - SO-liche Richtung. Der ca. 20cm mächtige Mineralgang besteht in seinem Mittel aus mulmigen Brauneisen. Darin fanden sich selten Glaskopfbildungen. An den Salbändern nach innen zum Brauneisen saßen größere Platten mit über zentimetergroßen Sideritkristallen, die jedoch schon vollständig in Limonit umgewandelt waren. Sehr schöne Stufen fand hier der Sammler Harald Lochau im April 2003 mit bis zu 3cm großen gebogenen Sideritkristallaggregaten (Pseudomorphosen Limonit nach Siderit)
Foto: Harald Lochau
In diesem Herbst besuchten auch wir wieder mal den Drödaer Bruch, um in dem beschrieben Mineralgang zu schürfen. Auch wir fanden noch einige Sideritplatten, die jedoch schon so stark in Limonit umgewandelt waren, das man die Kristalle mit dem Finger zerdrücken konnte. Mehr in die Tiefe gehend, verjüngte sich der Gang und der Brauneisenmulm nahm stark ab. So ließen wir hier ab und begannen am sehr wenig beachteten nur 2 Meter hohen östlichen Stoß Diabasblöcke aus dem Gesteinsverband zu lösen. Uns fiel eine weiße, etwa 5mm starke, aber geschlossene Adularkluft auf. Weiter arbeiteten wir uns mit der Brechstange vor. Dann öffnete sich die Kluft. In flachen Drusen saßen weiße Adularkristalle in Paragenese mit braunen Andraditen. Ein toller Kontrast. Der Epidot fehlte in dieser Kluft völlig. Leider konnten wir nur 3 gute Stufen bergen. Nach oben kam der Mutterboden und in der Tiefe war die Kluft nicht mehr auffindbar. Wahrscheinlich verjüngte sich diese und lief nur noch als Spalt weiter.
Die Fundmöglichkeiten sind im Drödaer Diabasbruch bei entsprechenden Arbeitseinsatz immer noch sehr gut. Funde weiterer neuer Mineralien für diesen Bruch, vor allem im Mikrobereich sind gut denkbar.