Skarnmineralien mit interessanter Vererzung aus Bösenbrunn im Vogtland
Bild vom 17.01.2001
rechts die Kuppe mit der Skarnfundstelle
Bild vom 24.06.2005
die Kuppe ist vollständig abgetragen.
Im Winterhalbjahr 2004/2005 wurden im Bösenbrunner Bruchteil „Hohe Hut" umfangreiche Vorrichtungsarbeiten für die kommende Abbauperiode durchgeführt. Dazu erweiterte man den Bruch in nördliche Richtung (Schönbrunn) und fuhr hier den oberflächlich verwitterten Diabas auf Halde. Im entgegengesetzten südlichen Teil - hier liegt auch die Skarnfundstelle - fuhr man ebenfalls die schon lang hier lagernden Gesteinsmassen ab. Dabei wurde das harte gute Skarngestein getrennt in die unterste Sohle zum späteren Brechen gebracht, während die weichen Schiefer auf die Abraumhalde verkippt wurden. Die nur wenige Meter hohe verbliebene Restwand schrägte man ab und verfüllte diese teilweise mit Diabassand. Somit verschwand die anstehende Skarnfundstelle, die über viele Jahre, ja Jahrzehnte, immer wieder für gute Stufen sorgte. Das Skarngestein stand direkt im Kontaktbereich mit den darunterliegenden devonischen Schiefern an.
Die in der untersten Sohle verkippten harten Skarngesteine, stellten sich nun als eine willkommene Fundstelle für uns Mineraliensammler heraus. Bei einer ersten Befahrung im Frühjahr konnten wir herrliche Epidotstufen bergen. Die Kristalle erreichen dabei Längen bis 5mm und bilden teilweise flache Drusen mit Ausdehnungen über 10cm. Oft ist der Epidot allerdings stark verwittert, die besten Stücke bargen wir aus dem hellen ganz harten Skarngestein. Besonders schön waren auch Stufen mit Epidot in Paragenese mit Quarzkristallen und Adular, Selten fanden sich bestens auskristallisierte violette Fluoritoktaeder zwischen den grünen Epidoten. Auch Granat der Varietät Andradit trat wieder auf. In manchen Skarnstücken fanden sich auf den Kluftflächen Chrysokoll und Malachit als Zeichen einer Kupfervererzung.
Fluoritoktaeder
Chrysokoll und Malachit Granat Var.: Andradit
Bei einer weiteren Befahrung, wieder gut ausgerüstet mit schwerem Hammer und guten Meißeln, hatten wir besonderes Glück. Beim Aufschlagen eines Brockens leuchteten uns hellgrüne bis gelbe Kluftbelege entgegen. Beim genaueren Hinsehen stellte sich heraus, dass diese auf Zinkblende saßen und es sich somit nur um das Cadmiumsulfit GREENOCKIT handeln kann. Es wurde schon einmal auf cadmiumreicher Zinkblende im Glockenpöhl 1996 und als Micromount im Hohen Hut 1994 gefunden. Solch reich belegte Stücke habe ich jedoch von Bösenbrunn noch nicht gesehen.
Greenockit mit Zinkblende sehr gute Epidotkristalle
Als weitere Mineralien fanden sich noch Eisenglanz, Chlorit - sogar als freie Kugeln auf Quarz, sowie Pyrit und Chalkopyrit.
Eisenglanz auf Epidot mit Quarz Chalcedon
Epidotkristalle in bester Ausbildung