Ochsenaugenschurf in Schönbrunn

Wohl jedem Fluoritsammler ist die weltweit einzigartige Bildung des Schönbrunner Ochsenauges bekannt. Dabei handelt es sich um einen Fluoritoktaeder, dem unter Druck in einer Paragenese aus Sternquarz und Paradoxit seine außergewöhnliche Form verliehen wurde. Mit nach innen gerichteten Kanten und gewölbten Kristalloberflächen macht diese Bildung seinem Namen alle Ehre. Zu Beginn der 70-er Jahre fand man die Ochsenaugen im Tagebau Nord der Schönbrunner Flussspatgrube, speziell im Bereich des Zentralschachtes. Danach war es ruhig geworden um diese außergewöhnliche Bildung. Glücklich konnte sich derjenige Sammler schätzen, der so ein Schmuckstück besaß, denn man kam, selbst bei Bezahlung horenter Preise, kaum an ein Ochsenauge heran.
17 Jahre später gelang mir dann im Juli des Jahres 1997 bei der Begehung des längst stillgelegten Schachtgeländes eine einzigartige Entdeckung. Quasi an der alten Ochsenaugenfundstelle fand ich in der Sohle einen stehengelassenen Fluoritgang, der sich nach anfänglicher Breite von 30 Zentimeter auf mehr als 2 Meter öffnete und bis auf eine Länge von 6 Meter anstand (danach folgten die Verfüllmassen des alten Tagebaues). Schon nach dem ersten Schürfen kamen die gerundeten Formen des Ochsenauges zu Tage. Riesig war die Freude, nun auch Besitzer einiger dieser begehrten Objekte zu sein. In den nächsten Wochen, praktisch bis in den März des nächsten Jahres hinein, baute ich mit meinen Sammlerkollegen, Stefen Pestel, den Gang bis zu einer Tiefe von über 3 Metern ab. Danach verquarzte der Gang immer mehr bei abnehmendem Flussspatgehalt. Doch die Arbeit hatte sich gelohnt. Neben einigen sehr gut ausgebildeten Ochsenaugenstufen, fanden wir schöne Fluoritoktaeder in Paradoxitmatrix, sowie in einer vollkommen mit Lehm verfüllten Druse schöne Schwimmerstücken von grünem bis blauen Fluoritwürfeln. Nicht unerwähnt sollten einige Milchquarzstufen, etwas Goethit und ein Einzelfund einer kleinen Sideritknolle bleiben. Nach Bekanntwerden des Fundes haben unzählige Sammler das ausgebrachte Haufwerk mehrmals durchsucht, zerkleinert und auch noch schöne Ochsenaugen gefunden. Heute ist die Fundstelle praktisch erloschen..
Eine besondere Kristallbildung des Fluorit´s
- das "Ochsenauge",
bekannt von der Flußspatgrube Schönbrunn im Vogtland.