Gersdorffitkristalle aus Bösenbrunn Im November 2000 wurde im Bösenbrunner Diabasbruch der Gang 2 der Bösenbrunner Spalte angefahren und sorgte bis Mitte Dezember für fantastische Fluoritfunde.(Fundbericht) Danach war der anstehende, drusenreiche Gang ausgebeutet und zudem durch einen Felssturz zum Teil verschüttet worden. Folgte man dem Fluoritgang nun in nordwestliche Richtung, fand man, nur ein paar Meter hinter dem drusenreichen Bereich, noch ein Stück (ca. 2 Meter lang) des Ganges, jedoch bestehend aus völlig derben Gemenge von Fluorit, Dolomit und Calcit und somit für die meisten Sammler uninteressant. Am 2. Januar 2001 entdeckte der Reichenbacher Sammler Harald Lochau gemeinsam mit Steffen Pestel eine Vererzung in diesen derben Gangpartien und sie begannen mit den ersten Schürfarbeiten. Dabei kamen einige Stufen mit Erzkristallen im Dolomit zum Vorschein, eine Stufe davon mit einem eingewachsenen Kristall, dessen Länge immerhin 1,2 Zentimeter betrug. Die nachfolgende Analyse des Minerals unternahm Dr. Wieland Zahn aus Steinpleis, dem wir an dieser Stelle nochmals danken möchten. Er ermittelte aus den Proben eindeutig das Minaral Gersdorffit (NiAsS). Die kubischen Kristalle dieses Sulfides fand man in der Form des Oktaeders oder in einer Kombination zwischen Würfel und Oktaeder. Gersdorffit ist kein unbekanntes Mineral aus den Bösenbrunner-Schönbrunner Fluoritgängen. Jedoch fand man es bis jetzt nur derb und in kleinsten Mengen. An den darauffolgenden Tagen begannen wir nun den Bereich der Vererzung abzubauen. Freie Kristalle fanden sich kaum, jedoch aber eine Menge derber" Gersdorffit in Dolomit-Calcit-Matrix. Dieses Material schleppten wir aus dem Bruch und begannen zu Hause mit dem Aussäuern. Und welche Überraschung: Nach dem Wegätzen der Karbonate blieben herrliche Gersdorffitstufen mit Kristallen bis zu 1,3 Zentimeter Länge. Zum Glück hatten wir genug Material geborgen, um uns die nächsten Wochen mit dem Säuern zu beschäftigen. Am 7. Februar diesen Jahres begannen wir (Steffen, mein Vater Ulli Kasiske und ich), den Gang im Bereich der Vererzung in die Tiefe hin abzubauen. Leider lohnte der große Arbeitsaufwand diesmal nicht. Die Erzlinse verschwand und der Gang verjüngte sich in 2 Meter Tiefe auf 5-10 Zentimeter. Damit war die Vererzung vollständig abgebaut. Weitere Fundmöglichkeiten bestehen derzeit nicht. Dieser Fund mit seinen fantastischen Gersdorffitkristallstufen gehört mit Sicherheit zu den besten dieses Minerals bundesweit. Ein ausführlicher Bericht über diesen Fund wird in diesem Herbst im Mineralienmagazin Lapis" erscheinen. Letztendlich sollten einige wenige Stufen mit ged. Wismut (eine Stufe sogar mit Kristallen) etwas erdiger Annabergit und Erythrin, sowie schön glänzende Gersdorffitspiegel auf Rutschflächen des Gesteins nicht unerwähnt bleiben. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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