Ausgezeichneter Malachitfund im Bösenbrunner Bruch "Hohe Hut"
Noch im alten Jahr bargen wir in Bösenbrunn mehrere Stiegen Kupferkieserz mit deren Sekundärmineralien. Nach den Reinigungsarbeiten kamen dabei einige außergewöhnlich gute Malachitstufen zum Vorschein.
Das Bösenbrunner Gangsystem, das im Steinbruch Glockenpöhl in den letzten Jahren für die beschriebenen fantastischen Funde sorgte, setzt sich im Bruchteil Hohe Hut fort. Es quert diesen Abbau in Richtung Südost, fällt hier jedoch viel flacher ( 40-50 gon nach NO) ein. Der Gang schwankt stark in seiner Mächtigkeit ( 10cm - 2m ), trümert oft in mehrere Gänge auf und stört den Gesteinsaufbau sehr. So treten im Liegenden des Ganges immer wieder devonische Schiefer auf, die sich ungünstig auf den Steinbruchbetrieb auswirken, während im Hangenden die guten harten Diabase lagern. Deswegen ist man in den letzten Jahren auch dazu übergegangen den liegenden südöstlichen Teil des Bruches aufzugeben. Durch diese Abbauverlagerung ist der Mineralgang nur noch auf der untersten Sohle aufgeschlossen.
Der Gang besteht im Hohen Hut fast vollständig aus Quarz mit eingelagerten Diabas -und Schieferlinsen. Der Karbonatanteil tritt im Gegensatz zum Glockenpöhl fast vollständig zurück. Und so blieben die Funde hier spärlich. Die Ausnahme bilden ein Fund von Milchquarzstufen, die mit schwarzem Limonit und dem weißen Tonmineral Halloysit überzogen waren und sehr attraktiv wirkten (Februar 1999), sowie ein Einzelfund von hakenförmigen ged. Silber auf Quarz von H. Lochau aus Reichenbach.
Im Herbst wurde seit geraumer Zeit erstmalig wieder die unterste Sohle geschossen. Nach der Sprengung konnten wir an der anstehenden Abbauwand im Gang eine ca. 1 Meter lange und bis 20 Zentimeter starke Vererzung aus Kupferkies, die in einem erdigen braunen Limonit lagerte, entdecken. Da sich hin und wieder Malachit unterm Limonit zeigte, bargen wir das gesamte Erzmaterial unter Mithilfe unseres immer abrufbaren Ulli Kasiske aus Ellefeld.
Auch an den nächsten zwei Wochenenden arbeiteten wir an diesem Gang. Besonders im oberen Teil des nordwestlichen Stoßes erreichte dieser eine Breite von über 2 Meter und führte hier neben Quarz auch reichlich Fluorit. Und obwohl auch größere Drusen auftraten, war deren gesamter Inhalt zerfressenes Material. Es konnten nur kleine unattraktive Fluoritkristalle entdeckt werden. Auch gute Quarzstufen blieben aus. Als Besonderheit zeigten sich auf einigen zerfressenen Quarzspitzen neu aufgewachsene Quarze (Zepterbildung).
Im mittleren bis unteren Teil des Ganges fanden wir bei unseren Schürfarbeiten eine weitere Kupferkieslinse, die wir wiederum vollständig bargen.
Danach machten die Minustemperaturen weitere Grabungen zu nichte.
In den folgenden Wochen waren wir damit beschäftigt das gewonnene Material zu säubern. Und welch Überraschung: Auf den Kupferkiesstücken der ersten Erzlinse fanden sich bis ein Zentimeter lange, stark seidig glänzende Malachitgarben -und Halbkugeln. Einige vorzügliche Stufen, wie wir sie aus dem Bösenbrunner Bruch nicht vorher gekannt hatten, kamen zum Vorschein. Im Material der zweiten Erzlinse trat der Malachit stark zurück und bildete nur noch kleine kugelige Aggregate. Dafür fand sich weiß bis hellblauer Chrysokoll in millimeterstarken Adern und Linsen im Kupfererz.
Weitere Mineralien: Siderit (teilweise in Limonit umgewandelt)
Limonit, z.T. mit schönen Anlauffarben
Pyrolusit in den Limonitdrusen
Kleine Bleiglanzeinschlüsse im Quarz
Malachit xx Malachit xx
Chrysokoll Malachit xx Chrysokoll
unbekanntes Mineral Pyrit xx