Paradoxitfund im Lauterbacher Diabasbruch



Als Paradoxit bezeichnet man einen Orthoklas, speziell einen fleischroten Adular, der sich hydrothermal auf Erzgängen gebildet hat. Besonders im ehemaligen Bergbaurevier südwestlich von Oelsnitz ist dieser öfters anzutreffen. Auf dem Schönbrunner Gang fand sich das Mineral derb, zusammen mit Fluorit und Quarz. Ebenso auf der Bösenbrunner Spalte, hier sogar in sehr kleinen Kristallen. Im Bösenbrunner Diabasbruch finden sich immer mal wieder Paradoxitkristalle auf Quarz. Doch die bisher schönsten Stufen fanden wir am 2. Dezember 2001 im Lauterbacher Diabasbruch.
Dieser Steinbruch befindet sich zwischen Lauterbach (zu Oelsnitz)
und Schönbrunn am Nußpöhl. Er gliedert sich in die zwei Abbaugebiete: Schönbrunner Teil und Lauterbacher Teil. Der Bruch wird von den Mineraliensammlern nur selten besucht, da er als sehr mineralarm gilt.
Obwohl nur wenige hundert Meter entfernt etliche Quarzgänge mit Zinnvererzung streichen, die in der Vergangenheit zu regen Bergbau führten,
hat der Lauterbacher Bruch fast nichts davon abbekommen. In dem sehr großen Abbaugelände streicht ein einziger Mineralgang (Streichen: NNW-SSO, Einfallen 60 gon ). Am Weststoß des Lauterbacher Teils erreicht der Gang eine Mächtigkeit bis 70 Zentimeter. Hier war eine starke Kupfer- und Bleivererzung zu beobachten, was wohl auch Anlass zum Bergbau in früheren Zeiten gab, wie alte Grubenbaue beweisen. Letztmalig im Juli 1999 wurde in diesem Bereich gesprengt. Zu Tage kamen dabei schöne Gangstücke mit Bleiglanz, weißem Baryt und hellbraunen Siderit/Dolomit. Hin und wieder konnte man im Bleiglanz einzelne Kristallflächenansätze beobachten. Als Besonderheit fanden sich auf 2 Bleiglanzstücken aufgewachsene Pyrit- Pentagondodekaeder. Weiterhin war reichlich derber Kupferkies vorhanden, der die Sekundärmineralien Malachit in kleinen, nadligen Büscheln und Chrysokoll führte.
Seit diesem Fund ist im Lauterbacher Bruch nicht viel passiert, schon gar nichts im Bereich des Mineralganges. Bei einer Routinebegehung im Dezember, fanden wir, nur wenige Meter von der alten Fundstelle entfernt, ein kleines Stückchen mit Paradoxitkristallen im Haufwerk liegen, welches durch seine fleischrote Färbung hervorstach ( im nassen Zustand ist diese noch viel intensiver ). Dann dauerte es noch fast eine Stunde, bis wir die Herkunft diese Stückes entdeckt hatten. Direkt an der Bruchkante öffnete sich eine sonst unscheinbare Kluft und wir konnten hieraus einige bis faustgroße Stufen mit Paradoxitkristallen bergen. Besonders attraktiv wirken die Stufen, bei denen kleine Quarzkristalle auf den Paradoxiten sitzen. Doch das Sammlerglück hielt nicht lange an. Die Druse verengte sich wieder zur Kluft und auch ein zweistündiges Nachgraben blieb ohne Erfolg. Dieser Fund brachte fünf gute Stufen mit Paradoxitkristallen bis 5 mm Größe. Und dieses sind meines Erachtens die schönsten, die ich bis jetzt aus dem Erzrevier von Oelsnitz kenne.
Zu erwähnen bleibt noch, dass zur Zeit keine Funde am Mineralgang möglich sind. Dazu müsste in diesem Bereich erneut gesprengt werden.

Gangstück mit Bleiglanz und Kupferkies
Fund : 07.1999
sehr schöne Pyritkristalle
auf Bleiglanz
Fund : 07.1999
Malachit xx
sehr feinnadelig
Fund :07.1999
Paradoxit xx
mit Quarz xx
Fund : 12.2001