Super Rauchquarzfund auf den Felder Nahe Röthenbach Februar/März 2008
Der Kirchberger Granit, besonders die Region um Wildenau, Röthenbach, Plohn bis Lengefeld sind schon aus der Geschichte her für seine spektakulären Rauchquarzfunde bekannt. Bereits vor hunderten von Jahren ackerten die Bauern die Kristalle aus dem Boden und schafften sie zu den „Steinschleifern", um sich ein Zubrot zu verdienen. Ein besonderer Fund gelang 1901? im Steinbruch des Herrn Comi (nur wenige hundert Meter neben dem neuen Röthenbacher Granitbruch). In einer Druse fanden sich viele Rauchquarze und Orthoklase. Der Größte Rauchquarz war dabei beachtliche 50 Zentimeter lang. Nie konnten wir erahnen, dass wir eine ähnliche Druse öffnen würden mit Kristallen, die nahe an diese Länge heran kamen.
Der Auslöser

Es begann alles an einem Samstag, als unser Sammlerfreund Jürgen Fortak aus Plauen genervt das Haus verließ, da seine Frau Elke mit dem Frühjahrsputz beschäftigt war. Er begab sich auf Mineraliensuche in die Gegend von Röthenbach. Zu seinem Erstaunen waren in diesem Jahr sehr viele Felder frisch geackert. Zu dem war der Boden frisch abgeregnet, beste Bedingungen also. Nach stundenlangen Feld ablaufen, lag dann die Überraschung vor ihm. Unglaublich, aber wahr, vor ihm ragte ein 27 Zentimeter langer Quarzkristall aus dem Boden, nahezu unbeschädigt. Voller Glück begab sich Jürgen auf die Heimreise.
Der erste Schurf

Nachdem uns Jürgen in den nächsten Tagen über den Fund informiert hatte, völlig überschwänglich, dass darunter sicher eine größere Druse sein müßte, begannen wir am 28. Februar mit den Schürfarbeiten. Da wir schon öfters im Kirchberger Granit nach oberflächlichen Kristallfunden vergeblich die Druse gesucht hatten, waren wir nicht so optimistisch. Doch waren wir uns auch bewusst, dass so ein großes Kristall nicht weit verschleppt sein konnte, und dann noch fast unbeschädigt? Wir begannen genau an der Fundstelle den Mutterboden zu entfernen. Es waren nur etwa 30 Zentimeter, dann kam der anstehende Granit zum Vorschein. Und genau an der Stelle, wo wir begannen, öffnete sich auch ein kleiner Pegmatit. Erst nur ca. 40 x 40 Zentimeter, doch nach der Tiefe zu breiter werdend. Und dann kamen die ersten Kristalle zum Vorschein. Sie staken fest im Lehm. Der Pegmatit erweiterte sich in der Tiefe immer mehr. Die horizontal liegenden Kristalle waren zumeist zerbrochen Doch die vertikal im Lehm steckenden Quarze waren ganz. Die besten Kristalle dieses Tages waren ein großer Doppelender, sowie ein wundervoller Tessiner Quarz.
Nachdem sich nach unten keine Kristalle mehr fanden, verfüllten wir wieder unseren Schurf und fuhren glücklich am späten Nachmittag nach Hause.
Der zweite Schurf:

Uns ließ die Druse einfach nicht in Ruhe. Hatten wir den Untergrund richtig untersucht oder zogen noch Ausläufer der Druse ringsherum unter den Granit? Wir mussten der Sache noch einmal nachgehen und zwar schnell. Am Sonntag, den 2. März verabredete ich mich mit Jörg am frühen Morgen um den Schurf nochmals zu öffnen, und zwar richtig. Und so taten wir es dann auch. Wir verbreiterten das Areal und gruben uns ein. Und unsere Arbeit wurde schon nach kurzer Zeit belohnt. Fast überall zog sich die Druse seitlich in den Granit hinein. Und schon nach einer Stunde Arbeit lag vor uns das größte Kristall im Lehm. Es misst satte 35 Zentimeter und hat einen Umpfang
von 50 cm. Wir konnten es nicht glauben. Nachfolgend bargen wir Massen an Kristallbruchstücken und auch ganze Kristalle, doch diese Größe erreichte keines mehr. Immer wieder überraschte uns starker Regen und wir waren schon bis auf die Knochen naß. Doch wir gaben nicht auf, denn weiterhin kamen in Schlieren Kristalle zum Vorschein. Ein Glück, dass uns Ulli, Jörgs Vater, mit gutem Essen und heißen Getränken zu Mittag versorgte. Dann wurde weiter gegraben. Und am Nachmittag lag vor uns ein weiteres Topstück in der Druse, ein Rauchquarz mit einem eingewachsenen Doppelender in der Spitze. Einfach unglaublich im Kirchberger Granit. Nach 3 weiteren Stunden Arbeit hatten wir in alle Richtungen das Drusenende erreicht, nur noch anstehender Granit. Zufrieden mit einer Fülle von Kristallen begaben wir uns dann auf den Heimweg. Dieser Fund gehörte wohl zu den spektakulärsten, den wir je gemacht haben.
Die Ausbeute:

Zirka 75 Prozent der in der Druse liegenden Kristalle waren zerbrochen. Jedoch besitzen diese großen Bruchstücke oft eine top Schleifqualität - allerbester Rauchquarz. Wir fanden sogar einen Rauchquarzkristall am Drusenboden, der ca. 45 Zentimeter maß, jedoch schon mehrmals zerbrochen war.
Die besten Kristalle aus diesem Fund waren:
- der erste Fund von Jürgen auf der Oberfläche, ein Kristall mit 27cm Länge
- der größte Kristall mit 35 Zentimeter Länge und einem Gewicht von10,20 kg
- ein 14 Zentimeter langes Kristall mit einem 19 Zentimeter langen Doppelender in der Spitze eingewachsen
- 2 Tessiner Quarze mit den Längen von 17,5 Zentimeter und 21 Zentimeter
- ein Doppelender mit einer Länge von 28,5 Zentimeter
- sowie ca. 150 Kristalle zwischen 4cm bis 20cm.Die wenigsten Kristalle waren unbeschädigt.
Alle Kristalle sind in äußerlich mit einer roten oder weißen Schicht überzogen, besitzen innen jedoch einen dunklen, oft schleifwürdigen Rauchquarz.
Neben den Quarzen fanden sich in der Druse noch einige schöne Orthoklaskristalle.