Die Schönbrunner Spalte | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Diese längste Spalte streicht in zwei Trümern von Schönbrunn in nordwestliche Richtung über Planschwitz nach Rosenberg. Dort macht sie einen Knick und verläuft weiter über die Wettinhöhe (Weischlitz) bis hin nach Tobertitz. In südwestliche Richtung kann man sie über Untertriebelbach, Obertriebel bis hin nach Eichigt verfolgen. Die Gesamterstreckung beträgt mindestens 20 Kilometer. Im Nordwesten bauten auf der Schönbrunner Spalte hauptsächlich Eisengruben zwischen Rosenberg und Weischlitz. Im Mittelteil der Spalte, zwischen Schönbrunn und Planschwitz, lagen die bedeutendsten Kupfer- und Eisenzechen des Vogtlandes, wie die Heilige Dreifaltigkeit" oder die Kunst". Die Gangmächtigkeit betrug hier zwischen 2 und 25 Meter !!!. Nachdem 1926 der Eisenerzabbau völlig zum Erliegen kam, trat die Gewinnung des Flussspates immer mehr in den Vordergrund. Die alten Grubengebäude wurden nun auf den stehengelassenen Fluorit abgebaut. Später bis zur Schließung der Schönbrunner Flußspatgrube Patriot" 1991 war der Abbau schon bis zur -483 Meter Sohle vorgedrungen. Die Vorrichtung mittels moderner Rampentechnik hatte bereits das Niveau der -633 Meter Sohle erreicht. Die Schönbrunner Flußspatgrube wurde vor allem wegen seiner gut ausgebildeten Sekundärmineralien bekannt, die etwa bis zu 50 Meter Teufe anzutreffen waren: Goethit in Form von Nadeleisenerz, Malachit, große Azuritkristalle, Covelin, Cuprit, Fluoritoktaeder und Ochsenaugen. Im südlichen Teil der Lagerstätte (ehemals Stengel) traf man 1988 auf ein sekundäre Bleivererzung mit schönem Pyromorphit, Cerussit und Wulfenit. Aus den tieferen Regionen stammen schöne Fluorit - Stufen (Würfelkristalle), Baryt, Siderit (Grüne Tanne), Pyrit, Wismutglanz, Galenit und Sphalerit um nur einige zu nennen. Im weiteren Verlauf der Schönbrunner Spalte splitterte sie immer mehr in Einzeltrümer auf. Auf einer Höhe südlich von Schönbrunn, aber noch vor der Ludwig - Fundgrube" soll sogar eine Grube namens Zwitterzeche St. Wolfgang" auf Silber gebaut haben. Die Spalte verläuft nun wenige Meter vorbei am Magneteisenlager der Ludwig Fundgrube" Richtung Untertriebelbach. Hier lagen viele Zinnzechen des Hinteren Gebirges", von der die bedeutendste wohl die Grube Hoff auf Gott" an der Fuchsmühle war. Auch hier wurden im 16. Jahrhundert Zinnerze gefördert. Nach 1700 wurde die Grube wieder aufbewältigt. Man fand in ihr reiche Kupfererze in Form von Kupferkies und Sekundärmineralien. Obwohl schwierigster Wasserhaltungsbedingungen wurde die Grube bis zu einer Teufe von 84 Meter getrieben. In den Jahren 1705 bis 1721 förderte man hier rund 100 Tonnen reines Kupfer (Fördererz hatte ein Gehalt von 5% Kupfer). Diese Grube spielte so für die vogtländische Kupfergewinnung eine bedeutende Rolle. Folgt man der Schönbrunner Spalte weiter trümert sie immer weiter auf. Zwischen Triebel und Obertriebel findet man den Gang dann bis 25 Meter mächtig, aber mit tauben Quarz gefüllt, der lediglich in kleinen Steinbrüchen abgebaut wurde. Im Gebiet zwischen Eichigt und Süßebach, dem sogenannten Geräume findet man dann wieder Spuren eines sehr alten Eisen - Manganbergbaues. Für den Sammler sind hier die wunderschönen Psilomelan - Glasköpfe aus den alten Halden- und Pingenzügen interessant. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die wichtigsten Gruben im Altbergballgebiet südwestlich von Oelsnitz mit ihren geförderten Erzen Dick hervorgehoben die Gruben mit der größten Bedeutung für dieses Erzrevier | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nr.l Catharina - Eisen Nr.2 Anna Fundgrube - Eisen Nr.3 Gottheit Schaller - Eisen Nr.4 Frisch Glück - Eisen Nr.5 Seifarts Lehen- Eisen Nr.6 Heilige Dreifaltigkeit - Kupfer, Eisen, Fluorit Nr.7 Ludwig Vereinigt Feld (Kunst) - Kupfer, Eisen Fluorit Nr.8 Vereinigte Flußspatwerke - Fluorit Die Fluoritlagerstätten der Gruben 6,7 und 8 wurden später durch die Schönbrunner Flußspatgrube Patriot" abgebaut (Schließung 1991) Nr.9 Ludwig Fundgrube - Eisen (Magnetit), Kupfer Während der Magneteisenstein aus dem Tagebau der Ludwig - Fundgrube" stammt, wurden die Kupfererze aus der vorbei streichenden Schönbrunner Spalte gewonnen. Dazu wurde ein kleiner Stollen vom Tagebau aus aufgefahren Nr.10 St. Burkhardt Fundgrube - Zinn Nr.11 St. Johannes Fundgrube - Zinn Nr.12 Hoff auf Gott (an der Fuchsmühle in Bösenbrunn) - Zinn, Kupfer Nr.13 Schöner Pöhl - Eisen, Kupfer Nr.14 St. Johannes Fundgrube am Fuchspöhl - Zinn, Kupfer Nr.15 Neue Hoffnung - Eisen Nr.16 Brüder Einigkeit - Eisen, Kupfer, Fluorit Nr.17 Sächsisch Glück - Eisen Nr.18 Antonie - Eisen, Kupfer Nr.19 Gesellschafter Gangzug - Eisen, Kupfer Nr.20 Grüne Tanne - Kupfer, Eisen, Fluorit Die Fluoritlagerstätten der Gruben 16 und 20 wurden später durch die Schönbrunner Flußspatgrube Patriot" abgebaut. Dazu wurde von Schönbrunn aus eine Feldstrecke auf der -173 Meter Sohle nach Bösenbrunn (Brüder Einigkeit), sowie weiter nach Kulm (Grüne Tanne) aufgefahren. Nr.21 Junge Grüne Tanne - Kupfer, Eisen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nr.22 Kleine Grüne Tanne - Kupfer, Eisen Nr.23 St. Michaelis Fundgrube - Eisen, Nickel Nr.24 Friedrich Wilhelm Fundgrube - Eisen Nr.25 Preußisch Glück - Eisen Nr.26 Glück mit Freuden - Eisen Nr.27 Bleiglanzzeche Flor - Blei Nr.28 Joseph Fundgrube - Eisen, Kobalt, Nickel Nr.29 Goldener Löwe - Eisen Nr.30 Jakob am Deichselberg - Eisen, Kupfer Nr.31 Deichselberg Fundgrube - Kupfer, Eisen Nr.32 Eisenzechen Rodersdorf-Eisen Nr.33 Grube Hedwig - Eisen (Ankerit) Nr.34 Heinrich Moritz Fundgrube - Eisen (Ankerit) Nr.35 Eisenbergbau bei Tobertitz - Eisen Nr.36 Grube Albert - Eisen Nr.37 Ernst Friedrich - Eisen, Kupfer Nr.38 Friedrich Fundgrube - Kupfer, Eisen Nr.39 Simon Petrus am Eichelberg - Eisen Nr.40 Engel Gabriel am Eichelberg - Eisen Nr.41 Zwei Brüder Fundgrube am Eichelberg - Eisen Nr.42 Zu unseren lieben Frauen auf der Platte bei Krebes - Kupfer Nr.43 Treue Freundschaft - Eisen Nr.44 Hertha - Kupfer, Eisen, Fluorit Nr.45 unbenannte Kupfergrube am Ebersberg - Kupfer Nr.46 Lothar - Kupfer, Eisen, Fluorit Nr.47 Eisenbergbau Sachsgrün - Eisen, Mangan Nr.48 mehrere unbenannte Gruben in der Umgebung von Eichigt - Mangan, Eisen Von den meisten der hier aufgeführten Gruben kann man heute noch sehr gut kleine Resthalden und Pingenzüge erkennen. Mit etwas Glück und Ausdauer sind immer noch gute Fundmöglichkeiten vor allem für die abgebauten Erze gegeben. Fundmöglichkeiten für schöne Siderite und Goethite bieten sich besonders noch im Geilsdorfer Revier. Schöne sekundäre Kupfermineralien, wie Malachit oder Chrysokoll findet man noch in Krebes oder auf den Pingenzügen der Grünen Tanne. Schöne Quarzstufen werden immer wieder in den noch anstehenden Salbändern der Fingen angetroffen, wie ein guter Fund aus diesen Frühjahr beweißt. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||